„GEISTERHAARTRANSPLANTATION” IN EINER UNETHISCHEN KLINIK

Reparatur von Haartransplantaten, die unter Geisterhaartransplantationen fallen

„Ghosting“ ist ein Begriff, der verwendet wird, wenn man davon ausgeht, dass ein Arzt die Operation durchführen wird, dieser aber nie erscheint und eine andere Person die Operation durchführt. In der Regel handelt es sich dabei um Personen ohne Lizenz, die nicht qualifiziert oder befugt sind, Operationen durchzuführen.

Solche Fälle häufen sich heute, weil es immer mehr unqualifizierte Haartransplantationsärzte und skrupellose Zentren gibt, in denen die Ärzte die Haartransplantation nicht durchführen. Ja, Geisterhaartransplantationen können in einer Klinik vorkommen, in der kein qualifizierter Arzt anwesend ist und der Patient vollständig sediert ist, sodass er nicht weiß, dass der Arzt die Haartransplantation nicht durchgeführt hat.

Diese Fallstudie wurde von Jasvinder Singh, MBBS, FISHRS aus Kuala Lumpur, Malaysia, vorgestellt. Er führte die Haartransplantationsreparatur bei diesem Patienten durch.

Fallstudie von Dr. Singh

Wir haben einen Patienten aufgenommen, der seine Haartransplantation reparieren lassen wollte, weil die Ergebnisse aufgrund des schlechten Wachstums nicht zufriedenstellend waren. Das obige Bild zeigt das Ergebnis in der Ghost Hair Transplant Clinic vor der Reparatur.

• Unser Patient wurde bei seiner vorherigen Haartransplantation in einer anderen Klinik mit oralen Beruhigungsmitteln vollständig ruhig gestellt. Er wurde Opfer einer Klinik, die mit sehr verlockenden Angeboten und günstigen Preisen warb. Er dachte, dass es sich um ein großartiges Schnäppchen für die Haartransplantation handelte, ohne sich über das rücksichtslose Vorgehen der Klinik im Klaren zu sein. Er erwartete, dass der Arzt die Operation durchführen würde. Leider war das Endergebnis ein Desaster: Ein beschädigter Spenderbereich mit einer sehr schlechten Überlebensrate des Transplantats, weil unqualifizierte Personen den Eingriff in der Klinik durchgeführt hatten!
• Solche Fälle sind schwierig und erfordern viel Fachwissen und Geduld, um den Eingriff richtig durchzuführen. Es gibt viele Kliniken, die schlechte Haartransplantationsergebnisse erzielen, weil es ihnen an Erfahrung und Qualifikationen mangelt und sie Assistenten damit beauftragen, die in ihrem Staat oder Land nicht zur Durchführung von Operationen befugt sind. Viele Kliniken werben mit beeindruckenden Ergebnissen, die in Wirklichkeit aber die Ergebnisse anderer Chirurgen und Kliniken sind. Viele Kliniken täuschen dem Patienten vor, dass ein Arzt die Operation durchführt, während in Wirklichkeit ein medizinischer Assistent damit betraut ist.

Plan und Verfahren für die Reparatur

Ich führte eine ausführliche Anamnese durch und bewertete die schlechten Ergebnisse.  Es war für mich durchaus verständlich, warum der Patient verärgert war.

Anschließend entwarf ich einen Plan zur Korrektur. Dazu gehörten mehrere Eingriffe, Medikamente, die Haarentfernung und die Wiederaufbereitung der fehlplatzierten Grafts. Nachdem der Kopf des Patienten rasiert war, bemerkte ich Narben und Grübchen, die von der Überernte im Spender- und Empfängerbereich herrührten.

Es wurde eine neue Haaransatzlinie entworfen und dokumentiert. Ich korrigierte die Spendernarben des ersten Eingriffs, indem ich follikuläre Einheitstransplantate dort einpflanzte, wo sie benötigt wurden, und indem ich Grafts hinzufügte und die Form der Haarlinie korrigierte.

Im Empfängerbereich befanden sich bereits einige Grafts. Es war wichtig zu bestimmen, welche davon erhaltenswert waren und welche entfernt und wiederverwendet werden mussten. Der Empfängerbereich war von der ersten Operation stark vernarbt. Wahrscheinlich war die Blutversorgung bei dem früheren Verfahren schlecht gewesen, da die chirurgische Planung von der Entnahme bis zum Einpflanzen ohne Tiefenkontrolle fehlte.

Diskussion

Die häufigsten Probleme in Kliniken, die Ghost-Patienten behandeln: Sehr niedrige Überlebensrate der Implantate.

• Übermäßige Ausbeutung des Spendergebiets führt zu schweren Schäden und Verarmung des Spendergebiets.
• Schwerwiegende Narbenbildung im Empfängerbereich aufgrund falscher Instrumente und des Mangels an Erfahrung.  Die Implantation im vernarbte Bereich gestaltet sich technisch sehr schwierig.
• Es wurden zu viele Eingriffe zur Absenkung des Haaransatzes vorgenommen, ohne dass die Herkunft des Spenders, sein Alter und der für ihn geeignete Haaransatz, in diesem Fall ein Alter von 40 Jahren, berücksichtigt wurden.

Reparaturen waren schon immer ein häufiger Bestandteil meiner Praxis, der, wie bereits erwähnt, in den letzten zehn Jahren immer mehr zugenommen hat. Leider hat die Zahl der Menschen, die von Ärzten aus reinem Profitstreben „geghosted“ werden, zugenommen. Diese Eingriffe, die von unerfahrenen, unethischen „Ghost Hair Transplant“-Zentren durchgeführt werden, nehmen weiter zu. Meiner Meinung nach hat dies viel mit Fehlinformationen, unkritischer Recherche im Internet zu tun, wobei der Fokus auf billige Preise gelegt wird.  Die wenigsten Menschen wissen, dass es einen Grund hat, dass billige Preise angeboten werden. Hinter den Kulissen zeichnet sich ein großes, unheimliches Bild ab!

Sharing is caring!